Ralf Deubgen – Heilpraktiker in Aachen

Zungendiagnose

Die Zungendiagnose ist heute vor allem noch in der TCM, der traditionellen chinesischen Medizin, bekannt. Aber auch in unseren Breiten hat sich der Arzt vor 200 Jahren immer noch die Zunge zeigen lassen, was heute immer seltener wird. Folgende Organe werden auf speziellen Regionen der Zunge (siehe Skizze) abgebildet: Herz, Lunge, Magen, Milz, Leber, Galle, Dickdarm und Niere.

Man muss die Details kennen: Die Milz in der TCM ist nicht mit der Milz in der Schulmedizin gleichzusetzen. Und auch eine gerötete Zungenspitze, dort wo die Herzregion sich befindet, deutet eher auf emotionale Probleme hin. Die Organe sind in der TCM mit Emotionen gekoppelt. Die Leber ist in der TCM z.B. mit der Emotion Wut verbunden.

Neben den Organregionen achtet der Fachmann auch auf die Zungenfarbe: blass, rötlich oder livide, sowie auf ihren Belag. Ist dieser überall auf der Zunge zu sehen oder sind Bereiche auf der Zunge „geschält“, d.h. blank und ohne Belag? So können, um ein Beispiel zu nennen, die Ränder der Zunge – dort wo sich der Leber-/Galle-Bereich befindet – ohne Belag sein. Ist der Belag dick oder dünn? Ist er trocken, wässrig oder schleimig dick? Welche Farbe hat er, von weiß über gelblich? Sogar braun oder schwarz sind im Krankheitsfall möglich.

Ist die Zunge lang oder kurz und wölbt sie sich, wenn sie herausgestreckt wird? D.h. wölben sich die Ränder nach oben oder die Zungenspitze nach unten? Wenn am Rand der Zunge Zahnabdrücke zu sehen sind, ist die Zunge entweder geschwollen oder der Patient hat eine Milzschwäche. Letzteres könnte z.B. auf Müdigkeit hinweisen. Wenn man sich die Zungenunterseite anschaut, sieht man zwei große Venen. Sind sie vergrößert und gestaut? All diese Zeichen haben für den Fachmann eine Bedeutung.

Ähnlich wie die Pulsdiagnose, die Gesichtsdiagnose und die Irisdiagnose verursacht die Zungendiagnose keine Kosten. Sie ist schnell gemacht und einfach in ihrer Durchführung. Man braucht nicht immer für alles und jedes Apparate. Die Apparatemedizin wird meiner Meinung nach nicht gerne beim Heilpraktiker gesehen. Vor allem zeigen diese traditionellen Diagnosemethoden neben dem organischen oft auch einen funktionellen Befund. Das Funktionelle, also die Funktion im Körper, geht meistens zuerst verloren und erst später schlägt sich dies körperlich nieder.